Rulle - Ein idyllischer Wallfahrtsort

Der Ruller Wallfahrtsort ist über die Landesgrenzen weit bekannt. Das legendäre Blutwunder, die Verehrung der Muttergottes oder die Legende vom heilenden Wasser aus dem Marienbrunnen ziehen jährlich bis zu 50.000 Pilger an.

Ruller Kirche

Bau der ersten Kirche im Jahr 1180 n. Chr.

Wallfahrtskirche in Rulle mit den 4 charakteristischen Kirchentürmen.
Die kirchlichen Wurzeln von Rulle reichen weit in die Vergangenheit zurück.

Bereits 1180 n. Chr. begann der Bau der Pfarrkirche St. Ulrich direkt neben der Marienquelle. Heute ist sie als Gnadenkapelle Teil der Ruller St. Johannes Kirche. Der Name deutet auf eine ältere Johanneskapelle hin, deren Reste im Mauerwerk der heutigen Gnadenkapelle vermutet werden. 1233 n. Chr. wurde die Kirche erstmals urkundlich erwähnt.

Das Wunder vom Klosterbau in Rulle

1244/1246 siedelten sich Zisterzieserinnen in Rulle an, die zuvor in Haste ihr Domizil hatten. Ursprünglich sollte nach einem Brand in Haste das Kloster wieder aufgebaut werden. Zum Bau neuer Klostergemäuer wurde auf dem Haster Berg Bauholz geschlagen und auf dem Berg für den Abtransport ins Tal zwischengelagert. Doch eines Nachts rollte es auf unerklärliche Weise zur Ruller Nette bergab. Obwohl es mühevoll immer wieder auf den Berg geschafft wurde, wiederholte sich der unerklärliche Vorgang abermals. Von den Nonnen wurde dieses nicht zu erklärende Ereignis als göttlicher Wille gedeutet, das neue Kloster in Rulle anstatt in Haste zu erbauen.

Zum Klosterbau in Rulle schenkte der Tecklenburger Graf seine burgartig ausgebaute Meyerhofanlage den Nonnen. Das neue Kloster wurde der Gottesmutter Maria geweiht.

Vom rollenden Holz in das Tal der Nette soll sich der Name Rulle ableiten lassen.

Der Konvent der Zisterzienserinnen wurde nach der Umsiedlung nach Rulle sehr beliebt, da die Zisterzienserinnen den adeligen Töchtern aus dem Landkreis Osnabrück das Lesen, Schreiben und Rechnen lehrten. Zudem gaben sie Unterricht über die Herstellung von kostbaren Stickereien und dem gesellschaftlichen Umgang. Der berühmte Codex Gisle aus dem 13. Jahrhundert gibt einen Einblick über die hervorragende Leistung des Konvent.

Das frühere Kloster wird heute als Jugendbildungszentrum "Haus Maria Frieden" genutzt. Die klösterlichen Wirtschaftshäuser sind bis heute im bekannten Fachwerkstil erhalten geblieben.

Das Blutwunder von 1347

Altarbild
Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes.
Um einen neuen Kirchenbau und eine kostbare Monstranz zur Verehrung des eucharistischen Brotes für die Kirche zu finanzieren, hat die Domino Adelheide im Jahre 1347 auf dem Altar der Ruller Kirche einen Spendenkorb aufgestellt. Diese Spendenidee war der Anfang der Legende vom Blutwunder. Die Heilig-Blut-Wallfahrt in Rulle war geboren.
Mehr Informationen zu der Legende vom Blutwunder

Wallfahrt zur Schmerzhaften Muttergottes
Im 17. Jahrhundert nahm neben der Verehrung des eucharistischen Brotes immer mehr die Marienverehrung zu. Im Mittelpunkt der Marienverehrung stand die Maria Muttergottes. Deshalb wurde im 17. Jahrhundert für die Pilger ein Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes geschaffen. Die Mariagottes wird auch heute noch von vielen Pilgern in Rulle besucht und kann in der Ruller Gnadenkapelle bewundert werden.

Die Legende vom heilenden Wasser

Marienbrunnen
Der Marienbrunnen ist Ursprung einer Quelle.
Der Legende nach soll ein blinder Schäfer die Marienquelle entdeckt haben.

Er zog einen Stock aus dem Boden. Als er ihn herauszog, strömte Wasser aus dem Loch. Mit dem Wasser bestrich sich der Schäfer seine Augen. Kurz danach konnte er wieder sehen. An der Stelle der Quelle befindet sich heute der Marienbrunnen.

Das Wasser mit den heilenden Kräften zieht bis heute viele Pilger an.

Vergrößerung der Ruller Pfarrkirche

Nach dem Ersten Weltkrieg stieg die zwischenzeitlich gesunkene Pilgerschar wieder an, da die Menschen nach dem Krieg in großer Not waren und von der Pest geplagt wurden. Nicht selten beteiligten sich bis zu 10.000 Menschen an einer Wallfahrt nach Rulle. Deshalb entschloss man sich zum Bau der neuen Wallfahrtskirche St.-Johannes unter Einbeziehung der gotischen Schwesterkirche und der Gnadenkapelle. Sie wurde 1928- 1930 nach den Plänen des Kölner Dombaumeisters Renard erbaut.

Im Jahr 2004-2006 wurde die komplette Kirche renoviert und strahlt heute im neuen Glanz.

Kirche Taufbrunnen
Blick über den Taufbrunnen auf den Altar.
Altarbild
Altarbild der Ruller Kirche.

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Weitere Informationen zur Wallfahrtskirche finden Sie unter www.st-johannes-rulle.de.